Erste Hilfe und ein bisschen mehr…


Seit jeher gehört die klassische „Erste Hilfe“ zu den Dienstleistungen der Feuerwehr. Kein Wunder – denn im Einsatz treffen die Feuerwehrfrauen und -männer immer wieder auf erkrankte oder verletzte Menschen, sei es im Brandeinsatz, beim Verkehrsunfall oder aber bei der Unterstützung des Rettungsdienstes. Und auch im Rahmen der Kameradschaftshilfe sind immer wieder einmal medizinische Kenntnisse z.B. beim Training der Atemschutzgeräteträger oder im Jugendfeuerwehrzeltlager gefragt.
Wird die Feuerwehr dann auch noch regelmäßig zur Unterstützung des Rettungsdienstes eingesetzt, so sind Kenntnisse aus dem Tätigkeitsfeld der Notfallmedizin mehr als hilfreich.
Um dieses Wissen zu festigen und nicht, um zuletzt die ohnehin gute und enge Zusammenarbeit zwischen dem Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr in Hofgeismar zu festigen, stand der letzte Übungsabend der Feuerwehr im März 2016 ganz unter diesem Zeichen.
6 Rettungssanitäter, -assistenten, Notfallsanitäter, 2 Notärzte sowie Ausbilder des DRK hatten im Rahmen des Dienstabends der Feuerwehr 5 Trainingsstationen aufgebaut, um Basiswissen aus der Ersten Hilfe aufzufrischen und neuere Kenntnisse der Notfallmedizin zu vermitteln. So wurden z.B. Reanimationsmaßnahmen nach den neuen ERC-Richtlinien trainiert, die Versorgung von Knochenbrüchen und Wunden geübt und die grundlegende Bedeutung lebenswichtiger Funktionen des Menschen an Hand des A-B-C-D -E Algorithmus aufgezeigt. Um das praxisorientierte Training so anschaulich wie möglich zu gestalten, hatte „Crashart“ Chef Jochen Radtke 2 Personen realitätsnah geschminkt. So konnte Dr. Ralf-Christoph Seitz, Chirurg, Orthopäde und Notarzt nicht nur mit Wundechtaufnahmen den rund 30 Feuerwehrkameraden im rotierenden Durchlauf veranschaulichen, mit welchen Verletzungen im Einsatzfall zu rechnen ist, sondern auch, wie man Wunden und Knochenbrüchen möglichst optimal erstversorgt. Mit einer Trainingspuppe neuster Art veranschaulichte Horst Davin und Michelle Weiß, wie mit Beatmungsbeutel und Maske, AED (automatisiertem externen Defibrillator) und konsequenter Herzdruckmassage ein Patient möglichst ideal wiederbelebt werden kann. Am Rettungswagen standen Michael Schindler und Bernd Zaun bereit, um das Thema „Patientenimmobilisation“ und „Transport“ praktisch mit den Feuerwehrkräften zu üben. Denn gerade hier ergeben sich besonders häufig Schnittstellen in der Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst, wenn es um die Rettung und den Transport z.B. von Verletzten geht. Stefan Wrede wies die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr in den Umgang mit medizinischem Sauerstoff, einem Blutzuckermeßgerät und in die Anwendung eines Notfall-EKG´s zur Patientenüberwachung ein. Besondere Beachtung aber wurde aber der Einschätzung der Vitalfunktionen gewidmet, wofür extra eine Probandin mit klassischen Schockzeichen geschminkt worden war. Zuletzt machte der Organisator des Abends, Feuerwehrarzt Peter Stahl, die Feuerwehrkräfte mit dem Ablauf eines Notarzteinsatzes vertraut. Da die Hofgeismarer Feuerwehr den Transport eines 2.Notarztes im Altkreis Hofgeismar rund um die Uhr sicherstellt, galt es hier, die Kameradinnen und Kameraden in die administrativen, aber auch medizinischen Aufgaben des Notarztfahrers einzuweisen. Nach intensiver Schulung und 3 1/2 stündingem Training konnte Wehrführer Manuel Zeich gegen 23 Uhr festhalten, dass nicht nur umfangreich und anschaulich geübt worden war, sondern alle auch noch viel Spaß dabei gehabt hatten. Er bedankte sich herzlich bei den Kräften des DRK aber auch den eigenen Kameraden, die erneut ihr großes Interesse und Engagement an der vielseitigen Arbeit der Feuerwehr unter Beweis gestellt hatten.

Bericht & Bilder: Peter Stahl