Am Samstag, den 09.Juli 2016 alarmierte die Leitstelle in Kassel -neben örtlichen Einsatzkräften um 10:18 Uhr auch die Feuerwehr Hofgeismar.
Nach einem angenommenen Verkehrsunfall auf der B 80 zwischen Oberweser-Gottstreu und Weiße Hütte (die Schadenslage gehörte zu einer groß angelegten Übung des Landkreises) war es -nach einer Kollision zwischen einem LKW und einem PKW- zum Austritt von mehreren tausend Litern Dieselkraftstoff gekommen. Zudem wurde der PKW Fahrer in seinem Fahrzeug eingeklemmt und dabei schwer verletzt. Diesen Lagebericht konnte kurz nach ihrer Alarmierung, die örtliche Feuerwehr übermitteln. Eine sofort notwendige Menschenrettung wurde danach durch die Feuerwehr Oberweser vorgenommen, während die nachalarmierten Feuerwehreinheiten aus Hofgeismar und dem Ortsteil Hümme zum Abdichten des Tanks und Umpumpen des Heizöls in andere Behälter eingesetzt wurden. Da bereits Treibstoff in die Weser gelaufen war, musste auf dem Fließgewässer eine Ölsperre errichtet und der aufgefangene Diesel entfernt werden. Hieran beteiligt waren weitere Feuerwehren aus Bad Karlshafen, Fuldatal und Reinhardshagen, die -ebenso wie die Wasserschutzpolizei- Ihre Arbeit unter Zuhilfenahme von Booten verrichteten. Aus der Luft wurde der Einsatz von einem Polizeihubschrauber unterstützt.
Die Hofgeismarer Feuerwehren waren mit 22 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, ihrem TLF 16/25, dem Strahlenspürfahrzeug und dem GW Gefahrgut, sowie der Feuerwehr Hümme mit dem LF10 und dem MTF, ausgerückt.
Da parallel auch noch ein Industriebrand in Oedelsheim angenommen wurde, waren letztendlich rund 450 Einsatzkräfte vor Ort. Auch Länder übergreifend waren Einheiten beteiligt: aus dem niedersächsischen Uslar unterstützten zusätzliche Feuerwehren ihre hessischen Kameraden. Erste Rückmeldungen vom Übungsverlauf konnten die Wichtigkeit der Übung unterstreichen, insbesondere weil im strukturschwachen Nordkreisteil lange Anfahrwege die Verfügbarkeit wichtiger Spezialkräfte prägen. Nicht zuletzt deshalb ist auch für Feuerwehren eine Grund-ausbildung in „Erster Hilfe“ wichtig, da sie auch im Realfall den Rettungs- und Sanitätsdienst unterstützen und Verletzte im Einzelfall auch durchaus einmal selbstständig erstversorgen müssen. Die Übung selbst wurde als realitätsnah bezeichnet und war auch im Detail gut vorbereitet worden. Beteiligt waren unter Leitung des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Kassel auch 2 Sanitätszüge, diverse Rettungsfahrzeuge und 5 Notärzte, darunter auch je 1 Feuerwehrarzt aus Breuna und Calden. Und auch das Crash-Art Team zeigte einmal mehr seine Leistungsfähigkeit und schminkte -zum Teil äußerst realitätsnah- die rund 40 Verletztendarsteller.
BERICHT UND FOTOS: PETER STAHL UND JAN WICKE