Rambos nicht gefragt – Maschinistenausbildung bei der Feuerwehr


„Technik ist Männersache“ – so oder ähnlich könnte man den Slogan zusammenfassen, unter dem im täglichen Leben die Aufgaben definiert und die Rollen zwischen Männern und Frauen über Jahrhunderte verteilt waren. Und auch bei den Feuerwehren besetzten engagierte Kameradinnen im Einsatz meist „nur“ Nischenplätze, stellten z.B. die Besetzung des Funks sicher, kümmerten sich bestenfalls um die Absicherung der Einsatzstelle oder leisteten als Sanitäterinnen der Feuerwehren ihren Dienst.

Dass diese Rollenverteilung ausgedient hat, zeigte nicht zuletzt der letzte „ Maschinistenlehrgang“ auf Kreisebene, der in und um das Gelände der Hofgeismarer Feuerwehr gemäß Feuerwehrdienstvorschrift (FvDV 2, Abschnitt 3.3) im Mai stattfand.
Unter den 19 Teilnehmern befanden sich nämlich auch 4 Frauen, die nicht nur Freude an der Feuerwehrarbeit im Allgemeinen haben, sondern ganz speziell in die ehemalige „Männerdomaine“ einbrachen. Sie und die männlichen Teilnehmer absolvierten unter Leitung von Kreisausbilder Ulf Lucas, Tobias Reidelbach, Jens Wiegand, Klaus Gräbe, Frank Baumann und als Hospitant Maximilian Wiegand, den 35 stündigen Lehrgang, der neben einem guten Stück Interesse an technischen Abläufen, vor allem Zuverlässigkeit und auch formelle Dinge (Führerschein für die betreffende Fahrzeugklasse, Truppmann- und Sprechfunkausbildung) voraussetzt.
Die Aufgaben eines Maschinisten, für die auch dieses Mal Kameraden und Kameradinnen aus dem gesamten Altkreis Hofgeismar „fit“ gemacht wurden, sind dabei vielfältig. So ist ein Maschinist als Fahrer eines Einsatzfahrzeugs nicht nur für dessen Einsatzbereitschaft mit verantwortlich. Er – oder eben auch Sie – muss sich insbesondere in technischen Details der Ausstattung (Feuerlöschkreiselpumpe, Tragkraftspritze, Aggregate und Stromerzeuger, z.B.) auskennen und die Geräte sicher bedienen können.
Die hierfür erforderlichen physikalische Grundlagen und technische Prinzipien erlernen die angehenden Maschinisten ebenso, wie die Anwendung der Geräte im Normalbetrieb und unter schwierigen Bedingungen. Dementsprechend besteht die Ausbildung aus schriftlichen und praktischen Anteilen. Themen, wie Wasserförderung, Motorenkunde, sowie Rechtsgrundlagen, fallen hier ebenso an, wie die Fehlersuche im Einsatz und Sicherheitsaspekte im Umgang mit Maschinen. Alles in allem eine umfangreiche Ausbildung mit großer Verantwortung.
Und so freute sich Kreisbrandinspektor Sebastian Mazassek, der gemeinsam mit den Ausbildern die praktische und theoretische Prüfung abnahm, besonders über das hohe Ausbildungsniveau des Kurses. Viel Lob von den Kursteilnehmern erhielt auch Frank Baumann, Trendelburg, der mit Udo Laubert, Hofgeismar, die kulinarische Versorgung sicherstellte.
Am Ende des Lehrgangs übernahmen die Kursteilnehmerinnen und –teilnehmer allerdings diesen Part selbst: bei gutem Wetter und super Stimmung, klang der Lehrgang bei einem zünftigen Grillen und ausreichend Kaltgetränken aus.